Lernmanagement-Systeme wurden entwickelt, um Lehr- Lernprozesse im E-Learning zu unterstützen und Lernmaterialien sowie Nutzerdaten zu verwalten.
Die webbasierten Systeme ermöglichen die Bereitstellung von Lerninhalten, die Organisation von Lernvorgängen und die Kommunikation zwischen Lernenden und Lehrenden.
An vielen Hochschulen bilden sie die informations- und kommunikationstechnische Basis einer E-Learning-Infrastruktur.
Dabei gelten auch hier die generellen Pros und Contras beider Lösungen. Es muss also für den Einzelfall entschieden werden, welches Produkt am besten geeignet ist. In beiden Bereichen ist ein breites Spektrum an Produkten vorhanden, deren Funktionsumfang sich von karg bis umfangreich erstreckt. Je nach Anforderungen und zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln und Kapazitäten sollte man seine Entscheidung dabei vom Grad der Flexibilität, Anpassbarkeit und Erweiterbarkeit des Lernmanagementsystems (LMS) abhängig machen.
Für kommerzielle Lösungen sprechen zum einen der meist üppige Funktionsumfang und zum anderen der häufig kostenlose Support des Herstellers. Jedoch unterliegt man auch vielen Einschränkungen: So ist man häufig an die Corporate Identity des Herstellers und an das daraus hervorgehende Erscheinungsbild gebunden, ohne individuelle Anpassungen daran vornehmen zu können. Außerdem sind eigene Modifikationen nicht möglich, da der zugrunde liegende Quellcode des LMS nicht verfügbar ist. Da die Hersteller aus marktwirtschaftlichen Gründen meistens eigene Wege einschlagen und versuchen, eigene Standards einzuführen, ist die Auswahl an Erweiterungen auf die proprietären Angebote des entsprechenden Herstellers beschränkt. Kommerzielle Hersteller konzentrieren sich auf Funktionen, die von vielen Anwendern benötigt werden. Braucht man jedoch spezielle Funktionen, sind diese meist nur unter großem finanziellen Aufwand realisierbar.
Open Source-Lösungen bieten neben den geringen Anschaffungskosten und der daraus resultierenden weiten Verbreitung große Flexibilität in Sachen Erweiterbarkeit und Modifizierbarkeit. Außerdem ist die Kompatibilität mit anderen Produkten durch Verwendung offener Standards sehr hoch und man ist an keinen kommerziellen Anbieter gebunden. Andererseits sind viele der verfügbaren Produkte noch unausgereift. Die Open Source E-Learning-Produktsparte ist sehr jung und professioneller Support nicht immer zu erhalten, daher hilft bei Problemen oder offenen Fragen häufig nur das Durchstöbern der Foren der Entwickler-Community des Produkts. Fachwissen ist bei der Verwendung eines Open-Source-LMS daher von großem Vorteil.
Welches aus der Vielzahl der verschiedenen Learning Management Systeme ist das geeignete für mein Vorhaben?
Moodle hat einen hohen Verbreitungsgrad, was die über 71.600 registrierten Installationen mit 88,2 Millionen Nutzern in 9,96 Millionen Kursen in 234 Ländern zeigen, die auf der Projektseite erfasst wurden (Stand: Juli 2016).Hierbei handelt es sich sowohl um Unternehmen, öffentliche Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten als auch um private Bildungsträger.
Moodle stellt online „Kursräume“ zur Verfügung. In diesen werden Arbeitsmaterialien und Lernaktivitäten bereitgestellt. Jeder Kurs kann so konfiguriert werden, dass nur angemeldete Teilnehmer diesen besuchen können, Gäste zugelassen sind oder zur Teilnahme ein Passwort erforderlich ist. Verschiedene Kursformate erlauben eine „wöchentliche Übersicht“, eine thematische Gliederung, ein zentrales Forum oder eine SCORM-Lerneinheit im Mittelpunkt.
Arbeitsmaterialien in Kursen sind Texte, Links und Dateien. Lernaktivitäten sind Foren, Test, Aufgabe, Lektion, Wiki etc. Die Anordnung von Arbeitsmaterialien und Lernaktivitäten erlauben unterschiedliche didaktische Szenarien.
Mit einer „Aufgabe“ kann der Lehrende eine Übung vorgeben, die von Kursteilnehmern bearbeitet werden muss und dann als Text oder hochzuladende Datei termingerecht abzugeben ist. Dies können beispielsweise Ausarbeitungen, Präsentationen oder Berichte sein.
Neben den weiteren Kommunikationsmodulen wie Chat, Forum und dem Mitteilungssystem (Messenger) beinhaltet Moodle auch eine Wikifunktion, welche das gemeinsame Arbeiten an Texten ermöglicht. Blogs können im System direkt betrieben werden. Ein Testmodul zur bewerteten Abfrage der Lernerfolge kann über diverse Fragetypen – wie z. B. Multiple-Choice, Zuordnung und freien Text – verwendet werden. Lernlektionen können direkt in Moodle angelegt werden. Zusätzlich lassen sich SCORM-Lerneinheiten einbinden. Kurse und Lerneinheiten können jedoch nicht in diesen Formaten exportiert werden, sondern nur zwischen Moodle-Systemen ausgetauscht werden.
Opigno ist eine Open Source e-Learning Plattform, ein Learning Management System, dass auf Drupal aufbaut. Damit kann Opigno die Stärken von Drupal nutzen:
Hohe Individualisierung von Rollen und Rechten, so dass die spezifische Unternehmensorganisation abgebildet werden kann<
Eine Vielzahl von Erweiterungen, wodurch die Funktionalität von Opigno schnell ausgebaut werden kann
Breite Unterstützung von offenen Standards und Schnittstellen/APIs
Hohe Sicherheit, Qualität und Skalierbarkeit
Keine Lizenzgebühren
Opigno enttäuscht nicht, wenn es um Funktionen geht. Zertifikate, Klassenkalender, Online-Foren, eLearning Authoring-Tools, eLearning-Assessments und Video-Galerien sind nur einige der Highlights. Opigno erlaubt das Abbilden ganzer Online-Kurse. Grundeinheit ist der Inhaltstyp «Lektion». Mehrere Lektionen lassen sich zu ganzen Lehrgängen zusammenfassen und verschiedenen Klassen zuteilen. Die Berechtigung zur Kursteilnahme kann von unterschiedlichen Parametern abhängig gemacht werden, wie etwa der im vorhergenden Kurs erreichten Punktzahl.
Opigno unterstützt die gesamte Kommunikation mit Lehrern und Studenten, ein zusätzliche Chat-Modul erlaubt den Austausch in Echtzeit. Ein dedizierter Download-Bereich stellt weiterführende Inhalte bereit. Die enge Integration mit der Commerce-Erweiterung in Drupal ermöglicht darüber hinaus, Lerneinheiten auch direkt online zu verkaufen.
Opigno bietet auch Online-Umfragen, Instant Messaging und Chat, was es zu einem großartigen Feedback-und Collaboration-Tool macht.
Seit 2000 kommt ILIAS als Open-Source-Software an zahlreichen Hochschulen, Akademien und Weiterbildungseinrichtungen in verschiedenen Ländern zum Einsatz (Stand Ende 2009: etwa 2500 bekannte Referenzinstallationen). Mittlerweile setzen auch viele Unternehmen und Verwaltungsorganisationen die Plattform für Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen ein. Zu den größten bekannten Referenzinstallationen gehört die der Bundesagentur für Arbeit mit über 100.000 Anwendern. Seit 2006 verwendet auch die NATO ILIAS als Lernplattform. Dieses Open-Source-Learning-Management-System unterscheidet sich von dem ersten Open-Source-LMS, das SCORM 1.2 und SCORM 2004 kompatibel ist. Es ist flexibel, vielseitig und skalierbar, die alle wichtige Verkaufsargumente sind. In der Tat, ILIAS ist eines der wenigen LMS-Tools, die auch als eine vollwertige kollaborative eLearning-Plattform verdoppelt, da Sie mit Ihrem Team kommunizieren und Dokumente an einem Ort zu teilen. Es ist absolut kostenlos für alle eLearning-Entwickler und Organisationen sowie Bildungseinrichtungen, unabhängig von der Anzahl der Nutzer. Wenn Sie Hunderte oder sogar Tausende von Benutzern haben, kann dies sparen Sie ein Bündel, wie viele bezahlte LMS-Optionen kostenlos durch den Benutzer.
Viele Programme, die wir alltäglich nutzen, sind „proprietär“. Die Software gehört der Firma, die sie entwickelt hat und hat das letzte Wort, wenn es um die Weiterentwicklung des Softwareprodukts geht. Das bedeutet zugleich, dass man sich als Nutzer von dieser Firma abhängig macht. Generell gehört dagegen eine Open Source Software nicht einem einzelnen Unternehmen. Stattdessen kümmert sich eine Community um Open-Source-Projekte – also eine Gemeinschaft von Freiwilligen und Interessierten.
Permanente Veränderungen gehören heute in jedem Unternehmen zum Alltag. Es werden neue Geschäftsmodelle im Markt getestet und Kunden erwarten, dass ihre Wünsche und Anforderungen besser, schneller und engagiert umgesetzt werden. Starre, ausschließlich von einem Hersteller entwickelte Lösungen erlauben diese Anpassungen nicht. Bei Open Source sieht es anders aus: der Code bildet ein validiertes Rahmengerüst, das jedoch offen zugänglichund anpassbar ist. So kann besonders filigran auf die Wünsche der Anwender eingegangen werden ohne in puncto Kosteneffiziens, Sicherheit und Skalierbarkeit Abstriche machen zu müssen. Auch Kleinunternehmen oder Mittelständler können mit einer schnell einsatzfähigen und flexibel anpassbaren Open-Source-Lösung einzelne Websites kosteneffizient betreiben.
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